Baumwolle ist die wichtigste Ressource für die Textilindustrie. Etwa 1/3 aller Textilfasern werden aus ihr gefertigt. Und dennoch: Baumwolle kommt immer wie mehr in Verruf. Warum? Obwohl Baumwolle nur 2.4% der weltweiten Ackerfläche ausmacht, werden 11% aller Pestizide und 24% aller Insektizide bei der Baumwollproduktion eingesetzt. Auch der Wasserverbrauch ist dramatisch: In 1kg Baumwolle stecken ca. 11’000 Liter Wasser. Das ist unglaublich viel!! Zudem waren 2014 mehr als zwei Drittel der weltweit angebauten Baumwolle genetisch modifiziert (www.de). Weitere Nachteile des konventionellen, sehr intensiven Baumwollanbaus sind ausgelaugte und versalzene Ackerböden, verseuchtes Trinkwasser und ausgetrocknete Brunnen. Die Bäuerinnen und Bauern leiden aufgrund der Ausbringung von Pestiziden, die in Europa längst verboten sind, oft an Krebs, schweren Allergien und Atemwegserkrankungen (FiBL). Für mich ist klar, dass konventionelle Baumwolle nicht in meinen Kleidern sein soll! (Es sei denn, sie ist 2nd Hand gekauft oder getauscht).
Wie sieht es bei Bio-Baumwolle aus?
2016 war gerade mal 0.5% aller Baumwolle aus Bio-Produktion! (Fibl). Beim Anbau werden natürliche Dünger und Pflanzenschutzmittel anstatt künstlicher Mittel verwendet. Das kommt den Böden zugute, die nicht mehr so stark belastet werden. Auch die Arbeiter kommen beim Bio-Anbau mit weniger Giftstoffen in Berührung (utopia.de). Fazit des Forschungsinstitutes für biologischen Landbau (2014): „In Kombination mit fairem Handel trägt diese Anbauform zur Nachhaltigkeit der Baumwollproduktion bei, verbessert die Einkommens- und Ernährungssicherung und fördert die ländliche Entwicklung“.

Fazit und Alternativen
Wenn (neue) Kleidung aus Baumwolle, dann in Bio-Qualität. Empfehlenswert in der Schweiz ist z.B. Naturaline von Coop, es wird nach dem bioRe-Standard angebaut und verarbeitet. In Österreich die Produkte von der „Göttin des Glücks“ (die es hoffentlich noch lange gibt!).

Natürlich gibt es auch Alternativen zu Kleidung aus Bio-Baumwolle. Das sind z.B. Materialien aus Flachs / Leinen, Lyocell / Tencel oder Bambus. Diese stelle ich Euch bald in einem separaten Beitrag vor.
Hallo Nicole!
Ich hab mich so gefreut, dass du das T-Shirt von Göttin des Glücks bei diesem Beitrag zeigst. Das ist ja das Shirt, dass du damals bei meiner Tour gekauft hast, oder?
Sie sind DAS Vorzeigeunternehmen Österreichs bei nachhaltiger Mode. Leider steht es um sie leider grad nicht so gut. Ich hoffe, sie haben ihr Ziel erreicht, um eine Genossenschaft zu gründen. In den kommenden Tagen sollte ich erfahren, ob wir feiern können.
Und noch kurz zum Wasserverbrauch von Baumwolle: je nach Anbauregion braucht sie sogar bis zu 25.000 Liter Wasser pro Kilo.
Alles Liebe aus Wien,
Sabrina
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Liebe Sabrina! Ja genau, das Shirt habe ich mit Dir gekauft und immer noch große Freude daran. Hoffe sehr, dass die Göttin überlebt!! Liebe Grüsse Nicole
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Liebe Nicole
Vielen Dank für die Informationen! Bei vielen Kleiderketten wie zum Beispiel H&M gibt es Bio-Baumwolle, die aber gar nicht Bio ist.
Schau mal hier: https://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/mode-etikettenschwindel-mit-bio-baumwolle-ld.15720
Da muss man schon schauen welche Marken wirklich seriöse Label haben.
Gruss Ilona
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Liebe Ilona! Vielen Dank, sehr interessanter Artikel! Lg Nicole
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Hi Nicole!
Jaaa, genau, das Textilien-Thema. Mit deinem Fazit à la „Wenn neu kaufen, dann auf jeden Fall Bio-Baumwolle“ bin ich ultra d’accord 😉 Ich blogge selbst zum Thema NACHHALTIG LEBEN und bin über den Slogan „einfach nachhaltig“ auf deine Seite gestoßen.
Meinen Textilien-Beitrag möchte ich gerne mit dir teilen, bestimmt ergänzen wir uns da hervorragend!
http://blog.laboratorium-nachhaltigkeit.de/textilien-fazit/
Liebe Grüße aus D,
Kerstin
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Liebe Kerstin! Wow, toller Artikel von Dir! Schön hast Du meinem Blog gefunden und ich nun Deinen! Lg aus Basel, Nicole
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:))
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Interessant, danke für den Artikel. Wir kaufen sehr viel Second-Hand – Kleider. Nur, eine Lösung für alle ist dies auch nicht, da die Second-Hand-Kleider ja von irgendwoher kommen müssen…
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Ja, das stimmt natürlich. Aber es ist auf jeden Fall nachhaltiger, 2nd Hand zu kaufen/tragen als alles neu zu kaufen. Oder sonst in sehr langlebige Kleidung investieren, diese gut pflegen und falls nötig reparieren.
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