Zürich’s nachhaltiger Lifestyle

Zürich ist die grösste Schweizer Stadt mit ca. 400’000 EinwohnerInnen und liegt am Zürichsee mit Blick auf die Alpen. Wir hatten einen freien Tag, und da man von Basel in 53 Minuten mit dem Zug in Zürich ist, nutzten wir die Gelegenheit, die nachhaltige Seite von Zürich zu entdecken!

Let’s start the day

Den Tag starten kann man wunderbar im „Bohemia“ am Kreuzplatz. Das Bohemia wurde 1999 als eines der ersten Restaurants mit eigener Micro Coffee-Roastery eröffnet. Aufgrund der erhöhten Nachfrage und dem steigenden Bedarf konnte nach einigen Jahren der Kaffee nicht mehr im Bohemia geröstet werden. Deshalb wurde die Kaffee-Rösterei ins aargauische Bünzen ausgelagert, wo er nach wie vor von Hand geröstet wird. Ich hab mir einen (kleinen) Latte Macchiato bestellt – diesen bekommt man auch mit Soja- oder laktosefreier Milch. Der Kaffee ist Rainforest Alliance Certified™, d.h. die Bohnen werden von Rainforest Alliance zertifizierten Kaffee-Bauernhöfen bezogen. Dazu gab’s noch ein „Schöggeli“.

Markt auf dem Bürkliplatz

Am Dienstag und Freitag jeweils von 6.00 bis 11.00 Uhr findet auf dem Bürkliplatz ein sehr schöner und grosser Markt statt. Am Ende der Bahnhofstrasse, unter Kastanienbäumen tummeln sich viele Marktbesucher und auch die Auswahl an biologischen Produkten ist gross!

Ab ins Museum

Nach dem Marktbesuch erkundeten wir das Landesmuseum Zürich. Mein Tipp: Mindestens 2 Stunden einplanen, wenn es geht, sogar mehr! Das meistbesuchte kulturhistorische Museum der Schweiz präsentiert die Geschichte von den Anfängen bis heute. Das Haus besteht aus einem alten Teil, erbaut 1898 von Gustav Gull und einem neuen Teil, welcher 2016 eingeweiht wurde (mit viel Sichtbeton). Das Landesmuseum Zürich zeigt in den permanenten Ausstellungen „Archäologie Schweiz“, „Geschichte Schweiz“ und „Galerie Sammlungen“ Schweizer Geschichte von den Anfängen bis heute. Wir konnten uns zudem die Sonderausstellungen „Europa in der Renaissance“ sowie „Flucht“ anschauen.

Biologischer und veganer Lunch

Nach dem ausgiebigen Museums-Besuch knurrt der Magen. Es geht also auf direktem Weg ins „The Sacred„, dem ersten veganen Bio-Restaurant in der Schweiz. Es befindet sich an der Müllerstrasse – nur 100 Meter vom Volkshaus und dem Helvetiaplatz entfernt. Das vegane Büffet steht ab 11.30 Uhr bereit und ist super lecker! Man füllt sich den Teller, an der Kasse wird dieser gewogen und auch gleich bezahlt. Als Getränk haben wir ein „Chi“ gewählt – ein fermentieres, nicht pasteurisiertes Bio-Getränk. Im Restaurant hat es eine Eistheke, die Vegelateria, welche – auch im Winter – vegane & biologische Glacés anbietet. Zudem sind die Mitarbeitenden sehr freundlich und hilfsbereit. Wirklich zu empfehlen!

Vegelateria
Vor dem veganen Bio-Restaurant „The Sacred“ in Zürich

Farbenfroher Laden & leckere Mitbringsel

Nach dem Mittagessen steht der Sinn nach etwas Bewegung und so tun die ca. 20 Minuten zu Fuss bis zu „Nanna Bunte Küche“ an der Birmensdorferstrasse 171 gerade gut. Der Laden von Nanna ist einfach wunderschön farbenfroh. Wir konnten uns kurz mit ihr unterhalten. Zuhause ist die 4-fache Mutter in St. Gallen – sie pendelt also fast täglich in ihr Geschäft nach Zürich. Nanna stammt aus einer bekannten Gewürzfamilie aus Wiesbaden. Alle Gewürz-, Reis- & Getreidemischungen werden von ihr kreiert und von Hand zusammengestellt. Sie achtet wenn möglich auf Fair Trade, Bio- oder auch Demeterqualität (ist aber diesbezüglich nicht zertifiziert). Auf Konservierungsstoffe bei den Gewürzmischungen verzichtet sie komplett. Was noch schöner wäre: Wenn die Mischungen nicht in Plastiksäcklein, sondern in Papiertüten abgefüllt wären. Da würde mein nachhaltiges Herz noch höher schlagen!

Im Niederdorf

Das „Niederdörfli“ ist die Flaniermeile in der autofreien Altstadt von Zürich. Dort erkunden wir den „rrrevolve„-Laden. Ein freundlicher junger Mann mit cooler Mütze begrüsst uns. Im „Fair Fashion“-Laden an der Niederdorfstrasse 17 sind Kleider für Damen und Herren von Armedangels, Wunderwerk, Lanius, Knowledge Cotton Apparel, Junglefolk, Re-Bello, Komana, ZRKL und weiteren Brands zu finden. Nur circa 2 Minuten entfernt findet sich der Concept Store mit Fairtrade-Produkten – dort finden sich u.a. auch Bambus-Zahnbürsten. Ein wirklich sehr hübscher Laden!

 Und gleich neben dem Concept Store befindet sich die „Äss-Bar“ – das Konzept ist das gleiche wie beim Backwaren Outlet in Basel. Die Äss-Bar hat zum Ziel, Lebensmittelabfälle in Bäckereien zu reduzieren. So werden Backwaren und Patisserie, die bis Ladenschluss nicht verkauft werden, am Folgetag in der Äss-Bar zu reduziertem Preis angeboten. Da mussten wir nicht lange überlegen und haben uns mit einer Schoko-Punschkugel und einem Vanille-Schoko-Schneck eingedeckt. Lecker! Die Äss-Bar gibt es auch in Winterthur, St. Gallen, Fribourg und Bern.

Den Tag ausklingen lassen

Wie ihr ja schon bemerkt habe, liegt mir gutes Essen sehr am Herzen. Zum Znacht (Abendessen) ging’s deshalb in die Marktküche. Das vegane Restaurant setzt auf regionale Zutaten und macht vieles noch von Hand – so wird selbst gebackenes Brot serviert und auch die Teigwaren sind hausgemacht. Die Portionen sind eher klein, ein 3-Gang-Menü lässt sich somit problemlos verspeisen. Und ja, es ist nicht ganz billig, hier zu essen – aber es lohnt sich.

3 Gedanken zu „Zürich’s nachhaltiger Lifestyle

  1. Toller Ausflug, bei dem du uns mitgenommen hast.
    Die Aessbar kenne ich aus Bern und neu ist sie auch in Fribourg. Das gefällt mir super und ich kaufe da regelmässig ein.
    Mir fällt einfach immer wieder auf, dass Basel, Zürich und andere Städte in der Deutschschweiz sehr viel weiter sind als einige Städte in der Westschweiz. Hier hat man eher weniger vegane und vegetarische Restaurants oder unverpackte Läden. In Bern hat es viele kleine und grosse Bewegungen Richtung food waste und weniger Verpackung. So etwas ist hier zwar auch vorhanden, aber man muss erstens sich schon gut auskennen und es ist eher eine Art Insider.
    Deswegen finde ich deine Beiträge auch so interessant, denn oft genug überlege ich mir, ob ich so etwas auch von westschweizern Städten kenne.

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