Was hat ein Aroma in meinem Tee zu suchen?

Das aufrüttelnde Buch von Dr. Hans-Ulrich Grimm „Die Suppe lügt – die schöne neue Welt des Essens“ wurde mir von meiner Freundin Cathy empfohlen. Es geht hauptsächlich um Aroma, das unserem Essen beigefügt wird; häufig ohne, dass wir dies wissen. Und warum werden Aromastoffe dazu gegeben? Weil industriell verarbeitete Lebensmittel sonst ungeniessbar und damit unverkäuflich wären. Das macht ja nicht gerade Appetit…

Werbung und Verpackung erzählen eine andere Geschichte als der Inhalt des Lebensmittels. Ein Beispiel dazu: Du kaufst Dir ein Erdbeerjoghurt und denkst: „lecker und gesund“, da Erdbeeren Vitamin C & Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Magnesium enthalten. Aber Du bekommst in Wahrheit keine Erdbeeren, dafür Erdbeer-Aroma mit einem Nährwert von Null. Damit wird auch Dein Körper betrogen. Und zahlreiche Krankheiten wie Allergien deuten darauf hin, dass der menschliche Organismus mit diesem Angebot nicht zurechtkommt.

Bisher konnten über 3’000 verschiedene Aromastoffe in Lebensmitteln nachgewiesen und identifiziert werden, wobei der Gesamtgehalt in einem Produkt meist nur zwischen 0,0001 und 0,1 Prozent liegt. (Greenpeace).

Aroma_Tee
Früchtetee, z.B. aromatisiert mit Apfelkuchen-Karamell-Geschmack

Nun gibt es ja auch natürliche Aromen. Wie ich feststellen musste, ist dies auch in meinem Bio Tee „Grüne Energie“ von YogiTea der Fall. Es ist vorgeschrieben, dass „natürliche“ Aromen nur aus Lebensmitteln hergestellt werden dürfen. Ok, soweit, so gut. Doch: dass kann einfach heissen, dass Mikroben oder Schimmelpilze am Werk waren:

„Natürlich“ bedeutet nicht, dass ein natürliches Aroma, das nach Himbeeren schmeckt, tatsächlich aus Himbeeren gewonnen wurde. In aller Regel handelt es sich um einen Zederholzölextrakt. „Natürliches Aroma“, das typisch nach „Apfel“ schmeckt, wird z.B. aus Tagesteöl, Weinfuselöl, Hefeöl-Destillat, abgerundet mit etwas biotechnologisch hergestelltem Äthylacetat gemixt. Andere „natürliche Aromen“ mit Geschmacksrichtungen wir Pfirsich, Kokos, Nuss oder Bratkartoffel werden biotechnologisch aus Schimmelpilzkulturen gewonnen. (Zusatzstoffmuseum)

Ich werde ab sofort noch kritischer die Zutatenliste der industriell verarbeiteten Lebensmittel studieren. Und mich noch mehr dem echten Essen zuwenden. Denn wie Grimm sehr schön am Schluss des Buches bemerkt: „Echtes Essen hat kein Etikett“.

2 Gedanken zu „Was hat ein Aroma in meinem Tee zu suchen?

  1. Leider gibt es kaum noch Tee ohne Aroma zu kaufen. Ich bin auf Eigenproduktion umgestiegen. Apfel- und Birnenschalen, Rhabarber, Beeren, Hagebutten, Orangen.- und Zitronenschalen usw. Brombeer- und Himbeerblätter, Zitronenmelisse, Minze usw. Alles getrocknet und in Flaschen und Gläsern gelagert. Bei mir gibts jeden (kalten) Tag eine Kanne Tee.

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