Plastik auf Bali – ein Paradies in Gefahr

Sehnsuchtort Bali! Die tropische Insel gehört zu Indonesien und hat über 4.2 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner.

Bali
Die berühmten Reisterrassen von Bali

Leider hat Bali (und viele weitere Inseln/Ländern) ein grosses Plastikproblem. Es ist im Meer, am Strand, auf den Strassen, hinter den Häusern. Ab und zu wird es von den Einheimischen verbrannt. Eine organisierte Müllabfuhr existiert nicht. Die Hotels lassen ihre Strandabschnitte täglich putzen – danach wissen sie aber nicht recht weiter, wohin mit dem gesammelten Abfall…

Früher war es das Bananenblatt, in dem Nahrung eingewickelt wurde, heute die Plastikfolie. Weggeschmissen wird oft beides direkt in die Natur, nur mit dem Unterschied, dass das Bananenblatt verrottet (Quelle: Umweltgedanken).

Aber auch wenn das Essen zuerst in Bananenblätter einwickelt wird, folgt meist danach noch ein Plastiksäcklein – wir konnten die Verkäuferin zum Glück davon abhalten! Danach kann man Lupis (sehr leckere, süsse Reisdumplings mit frisch gerapseltem Kokos) direkt aus dem Bananenblatt geniessen.

Erste Schritte in Richtung Nachhaltigkeit

Das Bewusstsein für Plastik ist sehr gering. Ich habe jedoch von einer Organisation gelesen, die 2013 von 2 jungen Frauen – Melati und Isabel Wijsen – gegründet wurde: „Bye Bye Plastic Bags„. Die Botschaft ist klar: Sag nein zu Plastik(säcken). Dabei setzt das junge Team auch auf Bildung und führt „Ocean Clean Ups“ durch.

A social initiative to make bali say no to plastic bags
Bye Bye Plastic Bags ©www.byebyeplasticbags.org

Die Bewohner des Dorfes Temesi haben eine Recyclinganlage errichtet. 100 Menschen verarbeiten dort täglich 60  Tonnen Müll zu Pflanzenerde. Über den Verkauf des Kompostes finanziert sich die Arbeit (Quelle: bz-berlin).

Vom Schweizer Roman Peter wurde die Organisation Trash Hero gegründet. So gibt es u.a. in Amed, Candidasa, Canggu, Sanur und Ubud auf Bali Aufräumaktionen, an welcher auch Touristen mitmachen können – und Bildungsmassnahmen. Zwei bis drei Stunden räumen die Helfer jeweils auf und sammeln säckeweise Abfall ein.

Amed Beach Clean Up
Trash Hero Amed

Weitere Beach Clean Ups im Süden von Bali werden organisiert von Project Clean Uluwatu.

Das Problem ist mit den Aufräumaktionen nicht gelöst. Neuer Müll wird kommen. Eigentlich ist es eine Sysiphus-Arbeit. Aber wer dabei war, kommt ins Grübeln: Brauche ich wirklich jedes Mal, wenn ich einkaufe, einen Plastiksack, den ich gleich wieder wegwerfe? Muss ich meine fünf Kaffees pro Tag wirklich aus Einwegbechern trinken? Wie viele unnötige Plastikverpackungen von Lebensmitteln schmeisse ich täglich fort? (Quelle: SRF).

Die Organisation Keep Bali Clean versucht mit einer Anti-Müll-Kampage im lokalen Fernsehen die Menschen auf die Abfall-Thematik zu sensibillisieren. Diese Kampagne wird durch den Verkauf von T-Shirts und Spenden finanziert.

Und eine weitere sehr gute Aktion ist Refill Bali: Die Initiative möchte die Anzahl Plastikflaschen auf Bali reduzieren. Dazu haben sie eine interaktive Karte von Bali und umliegenden Inseln entwickelt, die aufzeigt, an welchen Orten man sich seine Flasche wieder auffüllen kann.

Der Tourist auf Bali

Es geht also etwas auf Bali. Die Touristen müssen aber auch Ihren Beitrag leisten. Wie das?

  • Immer eine eigene Stofftasche dabei haben und konsequent alle Plastiktüten (ob gross oder klein) ablehnen.
  • Bei Getränken immer gleich beim Bestellen darauf bestehen „No straw, please“ – dafür seinen eigenen Trinkhalm aus Bambus, Glas oder Edelstahl mit dabei haben.
  • Trinkwasser kann auf u.a. in Ubud in diversen Cafés aufgefüllt werden (trotzdem ist es schwierig, auf Trinkflaschen in PET zu verzichten). Siehe dazu Refill Bali.
  • Allfälligen Plastikmüll (wie leere Sonnencremetube, leere Shampooflasche, etc.) wieder mit nach Hause nehmen und dort sachgerecht entsorgen.
  • An einer Ocean Clean Up Aktivität teilnehmen!

6 Gedanken zu „Plastik auf Bali – ein Paradies in Gefahr

  1. Sehr schade. Ich war zuletzt vor 20 Jahren auf Bali und konnte damals noch nichts in Bezug auf Plastikmüllverschmutzung erkennen, schon gar nicht auf der wunderschönen Nachbarinsel Flores, auf der zum damaligen Zeitpunkt noch Eselfuhrwerke das Transportmittel Nr.1 waren.

    Gefällt 1 Person

    1. Ja, es ist wirklich sehr schade. Ich war das erste Mal vor ca. 18 Jahren auf Bali, da war Plastik noch kein Thema. Auch auf Lombok und auf den Gilis ist nun alles voll mit dem Plastikmüll. Da braucht es nun weiterhin sehr viel Engagement von den Einheimischen und den Touristen, um die Situation wieder zu verbessern.

      Like

  2. PLASTIK IM PARADIES

    Dieser Stoff verrottet kaum,

    für die Natur ein Alptraum.

    Plastikflut und Wegwerftrend,

    man konsumiert permanent.

    Plastik im Meer und an Land,

    in Flüssen , am Badestrand.

    Mit Kunststoff verseucht,

    was da kreucht und fleucht.

    Der Mensch ist kontaminiert,

    höchste Zeit , dass er reagiert.

    Für das Leben auf Erden,

    endlich nachhaltig werden!

    Es treiben Müllinseln auf den Wellen

    nicht nur vor Antillen und Seychellen.

    Des Meeres Flora und Fauna Idyll

    ist ausgesetzt unserem Plastikmüll.

    Was wir achtlos in die Umwelt geben,

    bedroht der Tiefsee fragiles Leben.

    Es findet die grausige Kunststoffpest

    ihren Weg in jedes Korallennest.

    In der Entwicklung Millionen Jahren

    trotzten die Fische allen Gefahren.

    Oktopus und Wal, jedes Meerestier

    lebte einst wahrhaft paradiesisch hier.

    Der Mensch , im ungebremsten Plastikwahn,

    bringt nun das Ökosystem aus der Bahn.

    Hat Homo sapiens noch kluge Ideen,

    oder müssen die Fische an Land geh’n?

    Man produziert und produziert,

    plündert Ressourcen ungeniert.

    Gewinnmaximierung ist Pflicht,

    die intakte Natur zählt nicht.

    Börsenkurse steh’n im Fokus,

    Umweltschutz in den Lokus.

    Die Jagd nach ewigem Wachstum

    bringt letztlich den Planeten um.

    Das oberste Gebot der Zeit

    muss heißen Nachhaltigkeit.

    Statt nur nach Profit zu streben,

    im Einklang mit der Natur leben.

    Der Mensch , dieses kluge Wesen,

    kann im Gesicht der Erde lesen.

    Er sieht die drohende Gefahr,

    diese Müllberge Jahr für Jahr.

    Homo sapiens muss aufwachen,

    seine Hausaufgaben machen.

    Wur alle stehen in der Pflicht,

    maßvoll leben ist kein Verzicht.

    Teilen und Second Hand der Trend,

    Repair vor Neukauf konsequent.

    Bei allem etwas Enthaltsamkeit,

    nehmen wir uns die Freiheit.😉

    Für Gesundheit und Wohlergeh’n,

    dem Plastikwahnsinn widersteh’n.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

    Like

Hinterlasse eine Antwort zu Nicole Antwort abbrechen