Verstecktes Alu im Essen

Auch in Lebensmitteln befindet sich – versteckt hinter E-Nummern – Aluminium. Ja, genau, wir essen vielleicht sogar täglich Aluminium. Ohne, dass uns das wirklich bewusst ist. Das ist für mich eine schockierende Erkenntnis. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat berechnet, dass ein Erwachsener zwischen 1,6 und 13 mg Aluminium pro Tag zu sich nimmt. „Der Verzehr sollte möglichst begrenzt werden. Nach einer Untersuchung der EU-Kommission aber wird bei Aluminiumzusätzen die akzeptable tägliche Aufnahmemenge bei vielen Menschen erheblich überschritten, bei Kindern um das bis zu 7,5-fache“ (Food-Detektiv). Um den Verzehr zu begrenzen, müssen wir uns anschauen, in welchen Lebensmitteln überhaupt Alu drin ist.

Alu E-Nummern in Lebensmitteln

Untenstehend eine Auflistung der Alu E-Nummer (gefunden im Buch „Dirty Little Secrets“, S. 256ff.).

E 127 (Erythrosin Aluminiumfarbstoff) findet sich in Cocktailkirschen (z.B. Odenwald Cocktailkirschen bei Rewe oder in „Rote Herzkirschen entsteint“, Qualité & Prix von Coop), kandierten Kirschen und in Kaiserkirschen (Bigarreaux-Kirschen) in Obstkonserven. Wird auch in Lippenstiften eingesetzt. Wikipedia schreibt: „Erythrosin ist stark iodhaltig (57,7% Iod). Der Farbstoff ist in letzter Zeit wegen möglicher Allergieauslösung und möglicher Beeinflussung der Schilddrüsenfunktionen ins Zwielicht geraten. Der Eingriff in die Schilddrüsenfunktion soll z. B. unkontrollierte Impulsivität von hyperaktiven Kindern auslösen können“.

E 132 (Indigocarmin Aluminiumfarbstoff) wird in Süsswaren, Kuchen, Keksen, Blätterteig, Speiseeis, Desserts, Likör und in alkoholfreien Getränken verwendet. „Bei einer Studie an Mäusen haben sich Hinweise darauf ergeben, dass sich Indigotin in Gegenwart von Natriumnitrit in Nitrosamine umwandelt. Nitrosamine stehen unter Verdacht eine krebserzeugende Wirkung zu haben. Es gibt bisher jedoch keine Studien am Menschen, die diesen Hinweis bestätigen“ (Lebensmittellexikon).

E 173 (Aluminium) kommt als Farbstoff für Überzüge von Zuckerwaren (z.B. Lakritzdragees) und Dekoration von Kuchen und Keksen. Ausgewiesen wird E 173 u.a. „Dekorieren ohne Bedenken – mit den weichen Silberperlen von Dr. Oetker“ (uugh), im „Glimmer Zucker silber“ von Pati-Versand.de und auch in „Kellogg’s Pop-Tarts Frosted Hot Fudge Sundae“.

E 520 (Aluminiumsulfat), E 522 (Aluminiumkaliumsulfat) und E 523 (Aluminiumammoniumsulfat) befindet sich in Eiklar, glasiertem, kandiertem oder kristallisiertem Obst und Gemüse.

E 541 (Saures Natriumaluminiumphosphot) ist ein Backtriebmittel und ausschliesslich für die Herstellung von Biskuitgebäck und den englischen „scones“ zugelassen.

E 554 (Natriumaluminiumsilikat), E 555 (Kaliumaluminiumsilikat), E 556 (Calciumaluminiumsilikat) und E 559 (Aluminiumsilikat) sind Trennmittel. Sie finden sich u.a. in Trockenlebensmittel in Pulverform, Käse (Scheiben oder gerieben), Würzmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Kochsalz/Kochsalzersatz. Das Trennmittel E 555 findet sich bei Dr. Oetker in der „Prinzessin Lillifee Kuchenglasur rosa“.

E 1452 (Stärkealuminiumoctenylsuccinat) wird in eingekapselten Vitaminzubereitungen in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet.

 

Verbot/Einschränkung von E-Stoffen mit Aluminium in der Schweiz und EU

Auf orf.at kann man folgende erfreuliche Nachricht lesen: Einige Lebensmittelzusatzstoffe sind mittlerweile verboten worden. So sind seit 31. Januar 2014 Calciumaluminiumsilikat (E 556) und Aluminiumsilikat (E 559) in der EU nicht mehr zugelassen. Bei E 541 wurde mit 1. Februar 2014 die Höchstmenge mit 400 mg/kg beschränkt (zuvor waren 1.000 mg/kg zugelassen). Mit 1. August wurden auch zahlreiche Aluminiumlacke zum Färben von Lebensmitteln verboten. Es wird auch ausgewiesen, dass E 173 seit 1.2.14 verboten ist.

Jedoch: Natriumaluminiumsilikat (E 554) ist ab 1. Februar 2014 auch bei der Herstellung von gereiftem Käse zugelassen.

Wie ist die Lage in der Schweiz? Auf Anfrage beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (BLV) erhalte ich folgende Antwort:

„Es ist richtig, dass die Verwendung von aluminiumhaltigen Zusatzstoffen in der Schweiz und in der EU in neuer Zeit eingeschränkt wurde. Allerdings ist die Verwendung von Aluminium (E 173) nicht gänzlich verboten, sondern es darf als Farbstoff für den Überzug für Zuckerwaren zur Dekoration von Kuchen und feinen Backwaren verwendet werden. Zudem darf der Farbstoff nicht direkt an die Konsumentinnen und Konsumenten abgegeben werden. Diese Regelung gilt für die Schweiz und die EU.

Bei der Zulassung von Zusatzstoffen wird nebst der eigentlichen Substanz immer auch der Verwendungszweck mitberücksichtigt. Da es sich bei diesen Dekorationsartikeln um Lebensmittel handelt welche nicht täglich und in grösseren Mengen konsumiert werden, ist die zu erwartende Aufnahmemenge von Aluminium so gering, dass hier eine Verwendungseinschränkung keinen Sinn machen würde“.

Was tun?

Wie ich schon nach dem Lesen von „Die Suppe lügt“ beschlossen habe: Die Inhaltsliste der industriell verarbeiteten Lebensmittel muss studiert werden. Aromastoffe, Aluminium, … Das möchte ich nicht essen. Viel besser: Auf dem Markt (z.B. auf dem Matthäusmarkt in Basel, auf dem jeden Samstag Obst und Gemüse aus der Region angeboten werden) einkaufen gehen und echtes Essen selber zubereiten.

7 Gedanken zu „Verstecktes Alu im Essen

  1. Hallo liebe Nicole, der Artikel ist sehr interessant! Seit dem ich das Buch „Vom Verzehr wird abgeraten“ bin ich auch sehr bedacht darauf zu achten, was im Essen steckt. Man hat jedoch kaum Chancen, weiterhin locker einzukaufen. Es strengt unheimlich an, die Rückseite zu studieren und etwas vergleichbares zu finden, welches clean ist. Dabei wird man schier verrückt! Aber mit der Zeit kennt man sich immer besser aus!
    Freu mich auf mehr interessante Artikel 🙂
    Liebe Grüße
    Sarah

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  2. In letzter Konsequenz bleibt eigentlich wirklich nur das übrig, was du auch schon angesprochen hast: Selbermachen. Das gilt wahrscheinlich für alles – auch wenn das nicht immer ganz ohne Probleme umsetzbar ist. Doch beim Essen haben wir glücklicherweise alle Möglichkeiten, die Fäden selbst in der Hand zu behalten.

    Liebe Grüße
    Jenni

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  3. Hat dies auf jackyswelt rebloggt und kommentierte:
    Das ist der Grund warum ich schon seit Jahren auf Lebensmittel verzichte wo solche Zahlen und Buchstaben draufstehen, die ich nicht kenne. Ich hab mir immer gedacht, zurück zur Natur, und ich ess nur das „was es damals bei Oma auch gab“ 😀 Und es sagt mir mal wieder, es war kein schlechter Gedanke..

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  4. Danke für Deinen tollen Artikel! Besonders bei Kindergeburtstagen sind die bunten und teilweise giftigen silbrigen Zucker-Kügelchen als Deko beliebt. Das ist wirklich widerlich.
    Liebe Grüße, Martin

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